Menü Inhalt

Anfang

Bitte nicht füttern!

Ein akustischer Zoo für die Düsseldorfer Tonhalle
Projektauftrag der Düsseldorfer Tonhalle. Aufführung am 24.4.2005.
Schülerinnen und Schüler der KGS Pestalozzistraße (Düsseldorf) und Musiker des Ensembles MusikFabrik.
Projektleitung: Bernhard König
 

„Herzlich willkommen im Akustischen Zoo, der eigens für das heutige Familienkonzert in vielen Ländern der Welt zusammengestellt wurde. Um den teilweise ausgesprochen seltenen Tiere optimale Lebensbedingungen zu ermöglichen, wurden sie von den Naturforschern und Naturforscherinnen der Klassen 4a und 4b der Düsseldorfer Pestalozzischule in wochenlanger Arbeit erforscht. Manches wilde Tier musste zu diesem Zweck zunächst gezähmt werden, andere Tiere wurden in ihren naturgegebenen Eigenarten belassen. Zur Seite gestanden hat den Düsseldorfer Forscherinnen und Forschern bei ihren Studien der Chef-Zoologe Prof. Dr. Bernhard König vom Kölner Büro für Konzertpädagogik. Um die teilweise sehr scheuen Tiere nicht unnötig zu belasten – und auch zu Ihrer eigenen Sicherheit – müssen wir alle Besucher bitten, die Zoobewohner nicht zu füttern, nicht anzusprechen und Finger und Hände nicht in die Gehege zu stecken.“

 

Die Zoobewohner:

Das Gemeine Pickhuhn

Das Pickhuhn stammt vom Wilden Flatterhuhn ab, hat sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte an die Gegenwart von Menschen gewöhnt. Dennoch konnte es seine Flatterhuhn-Wurzeln nie ganz ablegen und gilt deshalb nur als halbzahm. Während das (mittlerweile ausgestorbene) wilde Flatterhuhn recht angriffslustig war, ist die Flattrigkeit des Gemeinen Pickhuhns eher ein Ausdruck von Schreckhaftigkeit.

 

Die Schlötenflange

Die Schlötenflange schlängelt bevorzugt zu Flötenklängen. Dringen Flötenklänge ans Ohr der Schlötenflange, dann kann sie nicht anders, als zischelnd zu schlängeln. Klingen keine Flötenklänge, dann fläzt sich die Schlötenflange schlafend am Boden.
Biologisch gesehen ist die Schlötenflange eine entfernte Verwandte des Gemeinen Pickhuhns – auch wenn man es ihr auf den ersten Blick nicht ansieht.
 

 

Raubtiergehege

Das Raubtiergehege unseres Akustischen Zoos versammelt eine Reihe höchst gefährlicher Raubkatzen und Killerfische. Wie in freier Wildbahn verbringen diese Tiere auch in unserem Zoo die meiste Zeit ruhend. Nur selten lassen sie sich beim Kampf oder bei der Fütterung belauschen.
Um interne Streitigkeiten und Kämpfe zu vermeiden, haben die Raubkatzen und Killerfische es sich angewöhnt, sich in der Rolle es „Königs der Tiere“ regelmäßig abzuwechseln. Der „König der Tiere“ darf den jeweils aktuellen Speiseplan festlegen und darüber bestimmen, wie die von ihm gewünschte Mahlzeit erlegt und zubereitet wird.

 

Der Riesenrüssel (Jumbus taerae)

Der Riesenrüssel ist ein sehr geselliges Wesen und tritt stets im Rudel auf. Riesenrüssel befinden sich an der Schwelle zwischen Meeres- und Landbewohnern. Die meiste Zeit halten sie sich unter Wasser auf, nur zu festgelegten Zeiten betritt das Riesenrüsselrudel das trockene Ufer.
Riesenrüssel verfügen über eine natürliche Autorität, die dazu führt, dass alle anderen Tiere auf sie hören. Da sie friedliebende und sehr vernünftige Tiere sind, lassen sie die Raubkatzen und Killerfische in dem Glauben, diese seien die „Könige der Tiere“. Insgeheim wissen sie aber sehr wohl, dass in Wirklichkeit nur ihnen selbst dieser Titel gebührt.
 

 

Das Schellenpferd (Equus bagadok bagadok)
 

Das Schellenpferd ist ein wildlebendes Pferd, das nur noch vereinzelt in einsamen Tundra- und Steppenregionen anzutreffen ist. Aufgrund der zunehmenden Zersiedelung ausgedehnter Landschaften durch den Menschen gilt das Schellenpferd als vom Aussterben bedroht.
Das Schellenpferd zeichnet sich durch besonders graziöse Bewegungen aus. Da es ein sehr scheues und freiheitsliebendes Tier ist, empfiehlt es sich, das Schellenpferd nur von weitem zu beobachten.
Schellenpferde sind meist Einzelgänger. Nur vereinzelt finden sie sich zum sogenannten „Schellenpferdetanz“ zusammen.
 

Regenwaldorchester

Als „Regenwaldorchester“ bezeichnen die Biologen seit einigen Jahren ein Phänomen, das den Forschern früherer Jahrzehnte stets entgangen war. Lange Zeit wurde nämlich angenommen, dass sich die Regenwaldbewohner nur deshalb zu sogenannten „Biotopen“ zusammentun, um sich gegenseitig fressen zu können.
Jüngere Forschungen haben hingegen ergeben, dass die Mehrzahl der Regenwaldbewohner aus musikalischen Gründen zusammenleben. Um diese Zweckgemeinschaften von den reinen Fress-Biotopen zu unterscheiden, haben die Biologen sie als „Orchester“ bezeichnet.
Das Regenwaldorchester unseres akustischen Zoos wurde naturgetreu aus dem tiefsten Dschungel in die Tonhalle verpflanzt. Um den Regenwaldbewohnern eine möglichst vertraute Umgebung zu bieten, wurden eigens für sie ein offenes Freigehege angelegt, in dem sich neben einem Riesenrüsselrudel, und mehreren Schlötenflangen auch einige der scheuen Schellenpferde angesiedelt haben.